Abbund

Die Begriffe „Abbund“ und „abbinden“ stammen aus dem klassischen Holzbau. Darunter versteht man die gesamten Arbeitsschritte vom Anreissen des Bauholzes über dessen Bearbeitung und Zupassen bis zum probeweisen Zusammenlegen zu einem konstruktiven Gebilde. Vor allem bei Dachstühlen, Pergolen, grösseren Wintergärten, ja sogar bei ganzen Holzhäusern wird jeder einzelne Holzbalken abgebunden.

Exakt und passgenau

Computergesteuerter und vollautomatischer Abbund – mögliche menschliche Ungenauigkeiten werden hiermit ausgeschlossen. Wie bei der Metallindustrie und im Maschinenbau bestimmte Bauelemente mit numerisch gesteuerten Dreh- und Fräsmaschinen mit hoher Präzision bearbeitet werden, so exakt werden die Rohbalken für einen Dachstuhl oder für den Holzhausbau auf der Abbundmaschine eingerichtet. Unter „Lohnabbund“ versteht man den außer Haus gegebenen Abbund. Hierzu haben sich spezielle Abbundzentren gegründet. Diese Betriebe fertigen – gegen Lohn – den Abbund der Zimmereien.

Computer und Abbundanlage

Damit die Balken später auf der Baustelle problemlos zusammenpassen, müssen die Verbindungselemente exakt ausgemessen und vorbereitet sein. Bis vor Jahr und Tag geschah dies vom Zimmermeister noch per Hand – daher der Ausdruck „Hand-Abbund“. Doch die Computertechnik hat auch vor dieser Branche nicht haltgemacht. Vorreiter war hierzu Hans Hundegger, der Ende der 1980er solange tüftelte, bis er eine automatische Abbundanlage auf den Markt brachte. „High-Tech-Abbund“ bedeutet heute: am PC wird mittels einer speziellen Abbund-Software die Arbeitsvorbereitung für jedes einzelne Bauholz vorgenommen und im Anschluss mittels Knopfdruck an die Maschinenanlage, die das Holz entsprechend zusägt, übergeben.